Dienstag, 17. April 2018

Stricken mit Winkekatzen: Projekttasche


Im November war ich in Berlin zu einem Stricktreffen - und zu einem Besuch bei Frau Tulpe, einem tollen Stoffgeschäft, in dem es unter anderem eine große Auswahl wunderschöner japanischer Stoffe gibt.
Unter anderem diesen Stoff mit japanischen Glückskatzen:
Als erklärter Katzenfan war ich sofort schockverliebt, und ein Meter musste mit. Der freundliche Verkäufer, der natürlich mitbekommen hatte, wie ich um den Stoff herumgeschlichen war, erklärte sogar noch den Weg zum nächsten "Späti", in dem man auch Winkekatzen kaufen kann, wie man sie z. B. aus dem Chinaimbiss kennt. Ich war sozusagen im Winkekatzenparadies gelandet!

Das Design ist ganz durchdacht - denn es hat in Japan eine Bedeutung, mit welcher Pfote die Katze winkt: mit der rechten sorgt sie für  Glück und Wohlstand, mit der linken  ruft sie Kundschaft und Besucher herbei. Die Katzen auf dem Stoff winken entweder rechts oder links, also ist bei mir künftig für sozialen und finanziellen Reichtum gesorgt 😉

Schwartze Katzen halten Dämonen und Stalker fern. Da ich aber "in echt" schon zwei schwarze Fellnasen habe, bin ich mit den weißen auf dem Stoff (die Reinheit und Unschuld symbolisieren) durchaus zufrieden).

Lange habe ich überlegt, was aus dem Stoff werden sollte. Bis er irgendwann zu mir flüsterte "mach einen Projektbeutel aus mir!"
Projektbeutel habe ich zwar schon einige (s. hier und hier), aber eben keinen in ausreichender Größe für Strickzeug in Kleidungsgröße.
Klar! Ein großer Projektbeutel für mein Strickzeug, groß genug, dass auch ein fast fertiger Pullover hineinpasst, und der auch genug Platz bietet für alles Handwerkszeug, das man sonst so braucht - das wäre die perfekte Verwendung für diesen festen Stoff! Mit einem Tragegriff, einer großen Außentasche für eine Anleitung in üblichem A4-Format, und einem Tunnelzugverschluss, dass das Strickzeug wirklich katzensicher aufbewahrt werden kann. Das sollte es werden!

Gedacht - gemacht: Kurzerhand habe ich den Schnitt selbst gebastelt, und an einem Nachmittag  war der Beutel genäht.  Und er ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe!



Die Außentasche ist breit genug, um eine Anleitung in A4 quer hineinzustecken. Oder aber das Mäppchen des Stricknadelsystems zu transportieren.


Innen sind ebenfalls zahlreiche Fächer, für Häkelnadel, Maschenmarkierer, Stift, Maßband und was man sonst noch alles braucht für das jeweilige Projekt - und noch einmal ein großes Fach für A4 quer.

Mit einer Zugkordel lässt sich der Beutel gut verschließen - so fällt beim Transport nichts heraus, und der Inhalt ist gut geschützt.




Wichtig war mir auch, dass man den Beutel schön tragen und anhängen kann - hier zum Beispiel an den Türgriff, oder aber auch über die Stuhllehne beim Stricken im Freien. So ist das Garn fein im Beutel, der nicht auf dem Boden stehen muss, und man kann trotzem bequem stricken.


Für mich ist es der perfekte Beutel!
Ihr möchtet auch so eine praktische Stricktasche? Sprecht mich gerne an!

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Taschen und Täschchen












Dienstag, 10. April 2018

Regionale Alpakawolle: Alpaka Strips Triangle (Julia Grau Design)

Immer mehr Strickerinnen machen sich Gedanken über die Herkunft der von ihnen verwendeten Fasern.
Es gibt inzwischen tolle vegane Garnsorten, und auch einige Bestrebungen, tierische Fasern aus regionaler Herkunft zu verspinnen.
Sockenwollhersteller Opal zum Beispiel unterhält das Projekt "Schafpate werden" und unterstützt damit die Wanderschäferei in Süddeutschland.
Schaf und Schäfer betreibt die Schafpatenschaften als Crowdfundingprojekt und legt Wert auf artgerechten Haltung und tierschonende Gewinnung der Wolle.
Und - was ich bisher noch nicht wusste - es gibt sogar Alpakagarne aus deutscher Herstellung. Diese gibt es im Shop von Julia Grau, die die Garne direkt vom Hersteller aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft bezieht. Mehr dazu gibt es hier zu lesen.

Ich war natürlich neugierig auf das Garn und darum sehr glücklich, als ich es im Rahmen eines Teststricks des Tuchs "Alpaca Strips Triangle" ausprobieren durfte.
Schon die Lieferung überzeugt: Das Garn wird in Strängen geliefert, die jeweils mit einer Banderole des Herstellerbetriebs versehen sind. Und es ist SOOO weich!


Schnell waren die vier Stränge zu Knäueln gewickelt, und ich konnte losstricken.
Das Garn strickt sich sehr schön. Mit Nadeln Stärke 4.5 kommt man auch schnell vorwärts, insbesondere am Anfang, wenn die Reihen noch kurz sind.


Die letzten Reihen habe ich auf der abenteuerlichen Zugfahrt von der H+H Köln nach Hause gestrickt, es war sozusagen eine Punktlandung. Ich liebe es, wenn am Ende einer Anleitung vom Garn nur noch ein kleiner Rest übrig ist!


Das fertige Tuch ist riesengroß, an der geraden Seite 1.95 m, und sehr kuschelig. Für ein reines Halstuch ist es für meinen Geschmack zwar zu groß, aber da ich eher ein Frostbüdel bin, ist die Größe als Stola ideal zum Einkuscheln.

Das Muster - kraus rechts im Wechsel mit Halbpatent - ist einfach zu stricken, macht aber optisch einen schönen Eindruck. 

Und das Tollste ist - das Garn ist maschinenwaschbar. Einfach im Wollwaschgang bei 30° mit Wollwaschmittel in die Maschine, trocknen lassen - fertig! Ganz nach meinem Geschmack!

An diesem Kuscheltuch werde ich sicher noch viel Freude haben. Gerade ist ja der Frühling ausgebrochen, aber ich bin sicher, es wird auch noch Mal kälter, so dass das Tuch sicherlich noch oft zum Einsatz kommen wird.

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Maschenfein - auf den Nadeln April
Liebste Maschen





Mittwoch, 4. April 2018

Ob wir noch Freunde werden? - Kleid Fanö

Heute ist schon der vierte MeMadeMittwoch in diesem Jahr! Die Zeit rennt - Meine Nähleistung allerdings hinkt und humpelt eher. Dieses Jahr komme ich einfach nicht in die Spur. Nachdem am Ostersonntag noch Schnee lag, kommt nun hoffentlich doch der Frühling ein bisschen in Schwung. Am Ostermontag haben der beste Ehemann und ich die warmen Sonnenstrahlen genutzt und endlich Fanö fotografiert - das Kleid hatte ich schon vor ein paar Wochen genäht, und bisher war einfach noch kein passendes Wetter für Tragebilder.

Fanö ist ein Knotenkleid von Schnittbox. Es kann auch als Shirt und mit verschiedenen Armlängen genäht werden. Ich mag Knotenkleider, und als ich das Kleid bei einer Nähfreundin angezogen bewundern durfte war klar - ich brauche Fanö!
Den passenden Stoff hatte ich auch schon besorgt - einen schön schweren Viskosejersey von Hilco in einem wunderschönen dunkelrot.

Mit dem Ausdruck ging leider der Ärger schon los. Inzwischen bin ich ein bisschen verwöhnt, was Schnittmuster angeht - ich lasse am liebsten plotten und habe dann alles auf einem Bogen, anstatt ewig einzelne Seiten aneinanderzusetzen, die am Ende trotz aller Sorgfalt nicht genau zusammenpassen. Und scheinbar sind bei Fanö die beiden Schnittmusterbögen verschieden gradiert - jedenfalls ergab sich hier ein krasser Versatz:
Damit war der Ärger noch nicht zu Ende. Mein traumhafter Jersey hat nur eine Breite von 1.30, was ich bei der Bestellung nicht berücksichtigt hatte. Deshalb und wegen der großen Schnitteile hatte ich einiges zu tüfteln, bis alle Teile im Fadenlauf auf den verfügbaren Stoff passten. So hat mein Fanö auch nur halblange Ärmel bekommen.

Genäht war es dann recht schnell. Die Knotenlösung, die so raffiniert aussieht, ist verblüffend einfach genäht und gut bebildert erklärt und macht echt was her:
Der Rest des Kleides ist eigentlich selbsterklärend.

Ganz zufrieden bin ich allerdings doch nicht.
Der Jersey ist für den Schnitt offenbar zu schwer und zieht nach unten. Zwar fließt der Stoff sehr schön, aber irgendwie sieht das Kleid ein bisschen nach Nachthemd aus, findet ihr nicht?

In der Rückansicht sieht man die Mängel in der Passform:

Das Armloch ist viel zu groß, und der Ärmel damit viel zu weit.
Auch muss noch einiges weg an Weite in der Mittelnaht vom Hals bis zwischen die Schulterblätter, da das Kleid hier gern absteht. Da es ohnehin schon sehr "halsfern" geschnitten ist, und ich obenrum gern friere, ist das suboptimal für mich.
Gegebenenfalls kann auch an den Seitennähten noch etwas Weite weggenommen werden.
Alles in allem keine besonders schwierigen Änderungen - aber ihr kennt das ja: Nähen ist toll, Ändern ist bäh!

Am kommenden Sonntag habe ich aber kompetenten Nähbesuch von Frau KaPe Anlumi, die mir sicher mit Rat und Absteckhilfe zur Seite stehen wird. Vielleicht geht durch die Änderungen auch das "nachthemdige" verloren.

Immerhin gefällt mir die Farbe des Stoffes grandios und bringt Farbe ins Spiel nach dem langen grauen Winter! Wenn man endlich die Stiefel weglassen kann, gibt es auch nicht mehr so einen Bruch zwischen halblangen Ärmeln und langen Stiefeln...


Ich bin gespannt, welche Näherfolge die anderen Teilnehmerinnen heute vorweisen können - schaut doch auch vorbei beim MeMadeMittwoch.
Nina hat ihrem Wunsch nach einer roten Hose nachgegeben, die ich ganz großartig finde, nicht nur wegen der Farbe!

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12x Memade





Sonntag, 1. April 2018

FJKA 2018: Kein Finale...

Frohe Ostern euch allen!
Einen fleißigen Osterhasen, und frühlingshaftes Wetter, das wünsche ich Euch.
Hierzulande sieht es eher trist und winterlich aus. In der Nacht hat es sogar noch einmal geschneit - das will doch jetzt wirklich keiner mehr:

In bezug auf das zur Zeit herrschende Wetter ist es vielleicht doch nicht so schlimm, dass mein SPRIG Pullover noch nicht fertig ist.


Zu viel habe ich zwischendurch gestrickt, drei Teststricks insgesamt, von denen der dritte noch läuft.
So gesehen bin ich mit dem Pullöverchen doch ganz schön weit gekommen.


Der Rumpf ist fertig. Leider klappt sich der Abschluss trotz eines Bündchens kraus rechts nach oben. Ich hoffe, das gibt sich nach dem Waschen.

Bevor ich mich an die langweiligen Ärmel mache, habe ich aus Neugier aber schon mal die Halsbordüre angefangen. Ihr alle - und ich noch mehr - wart ja so neugierig, wie diese gestrickt wird und aussehen würde:



Ich muss sagen, dieses kleine Bündchen ist das Anspruchsvollste, was ich je gestrickt habe! Die Strickschrift dazu ist in der Anleitung Reihe für Reihe angegeben, und dies ist wirklich das erste Projekt, bei dem ich mir jede gestrickte Reihe abhake, damit ich nicht durcheinander komme.
Aber es loht sich, die Borte wird wunderschön!

An den Ärmeln wird es noch einmal Borten geben, natürlich aber schmälere. Mal sehen, wie ich diese verbinden kann mit den geplanten langen Ärmeln (die Originalanleitung sieht 3/4-Ärmel vor), wenn ich diese zum Handgelenk hin noch weiter verschmälere.

Und es tut mir Leid, aber ich kann nicht anders: Ich muss euch einfach noch einmal dieses herrliche Grün und den wunderbaren Farbeffekt zeigen. Das Garn (Madelinetosh Merino Light in Farbe Jade) ist in jeder Hinsicht eine Freude: Es strickt sich sehr gut, weil es fest verzwirnt ist, ergibt ein gleichmäßiges Maschenbild und die Farbe - ach, diese Farbe! (Ein bisschen geht es mir bei dem Garn so wie dem Druiden Miraculix mit der Nase von Cleopatra: "ach, diese Nase! 😂)

Ja, es liegt also noch ein Stück Weg vor mir, bis ich das schöne Pullöverchen endlich tragen kann. Aber ich habe mir fest vorgenommen, es zum Finale der Herzen fertig präsentieren zu können.

Die vielen anderen fertigen Jäckchen und Pullover werden hier gezeigt - ob es noch andere Kandidaten fürs Finale der Herzen gibt?