Montag, 25. Dezember 2017

Mein Weihnachtskleid

Beim letzten Treffen war ich fast schon fertig mit meinem Weihnachtskleid: Seitennähte, Saum und Gehschlitz fehlten noch. Kleinigkeit - dachte ich.
Leider kam ich dann nicht mehr richtig zum Nähen, das Leben 1.0 mit verschärftem Endjahresstress im Büro und der einen oder anderen Einladung zum Glühweintrinken kam dazwischen.
So wurde das Kleid am 23. Dezember mit ganz heißer Nadel fertig genäht.


Die Knappheit der Zeit hat mir denn auch die Entscheidung abgenommen, ob es noch die im Originalschnitt vorgesehenen Ärmel bekommen soll. Ich habe sie weggelassen. Zum einen, weil sie mir sehr wahrscheinlich viel zu warm geworden wären (der schöne Wollstoff ist zwar leicht, aber muckelig warm). Zum anderen hätte ich die Ärmel auch noch füttern müssen - und das gab der Zeitplan einfach nicht mehr her.
 Ohne Ärmel passt es auch besser in meinen Alltag. Mit einer Bluse oder einem Shirt und verschiedenem Schmuck kombiniert, passt es zu verschiedenen Anlässen. Hier zeige ich euch mal zwei Varianten:

Links mit einem weißen Shirt und meiner Auerhahnfederkette - so würde ich auch ins Büro gehen. Und rechts macht sich meine Bluse aus goldfarbener Viskose, die fast in der Tonne gelandet wäre, zusammen mit der goldenen Kette doch echt festlich, oder?
Und mit einem Jäckchen oder einem Tuch lassen sich auch verschieden Temperaturen gut ausgleichen. Die Alternative dazu wären Ärmel zum Abzippen gewesen....
Langarmshirts habe ich in vielen weiteren Farben, rot, curry, pink, limette... Da gehen also viele verschiedene Styles, und darauf kam es mir beim Kleid an. Kein Anlasskleid, dass im Schrank hängt, sondern eines, das getragen und geliebt wird.

Zwar habe ich mich bei der Fertigstellung gefühlt wie ein Actionheld, der auf den letzten Drücker noch schnell mit gezogener Knarre und einem Hechtsprung unter dem sich schließenden Rolltor dem Ganoven hinterher springt, doch der Stress hat sich gelohnt: Mit dem Kleid bin ich sehr zufrieden.



Es trägt sich bequem, hat noch ein bisschen "Kuchenreserve", die kniebedeckte Länge finde ich optimal, und die gekreuzten Bänder sorgen für den rechten Pfiff. Leider war es heute wie auch an den letzten Tage sehr trüb, so sind die Tragefotos eher suboptimal geraten. Meiner Freude tut das allerdings wenig Abbruch. 

Hier noch einmal die Details: 
  •  Stoff: Wollgemisch von Stoff & Stil, dunkelblau mit Nadelstreifen, 2.00 m
  • Futterstoff: lila Taft, 1,30 m
 Vielen Dank an die Organisatorinnen, Claudia / Bunte Kleider, Katharina/ Sewing Addicted und Nina / Kleidermanie - es war wieder eine wirkliche Freude!

Hier geht es zur Kleiderparade des diesjährigen WKSA - wie immer finde ich es unglaublich, welche Vielfalt an Kleidern wieder entstanden ist.

Euch allen wünsche ich alles Gute für 2018 - bleibt gesund und kreativ!




Mittwoch, 13. Dezember 2017

Eine wahre Heldin

Am vergangenen Freitag ist das neue Schnittmuster von Crafteln erschienen:
Die Heldinnentasche nach der Paniertasche von stokx.
Und ich durfte zum ersten Mal Probenähen.
Was war ich aufgeregt! Also eine Tasche in diesem Fall. Nach meinen sehr guten Erfahrungen mit den Stokx-Schnitten durch das Ninja-Kleid und den Stadtmantel war ich sicher, dass das Design auf jeden Fall durchdacht sein würde- eine tolle Tasche würde das werden!

Bei einem Ausflug nach Berlin entschied ich mich bei Frau Tulpe für Softshell in grau und kaufte gleich das Zubehör mit dazu: einen doppelten Reißverschluss, eine Schnalle, Gurtband und Leiterschnallen. Im Crafteln-Shop gibt es dieses Zubehör, insbesondere eine drehbare Steckschnalle, gleich zu kaufen, was ich extrem praktisch finde. Ich war nämlich vorher schon in einigen anderen Läden und fand nie das, was mir vorschwebte.


Der Schnitt kommt, wie alle Crafteln-Schnitte als pdf zum Selbstausdrucken und als Datei zum Plotten. Es sind nur wenige Teile zum Zuschneiden, man kann also recht schnell loslegen.
Das Nähen der Tasche ist schon etwas anspruchsvoller, es gibt Kappnähte, französische Nähte, einzuschlagende Säume...


Im Team Crafteln wurden aber alle Unklarheiten, technischen oder Verständnisprobleme schnell und kompetent miteinander gelöst, und am Ende ist es mit der Heldinnentasche wie mit allen Schnitten von Meike:
Es wird super. Es wird schnörkellos. Es wird praktisch. Genau meins.

Und die fertige Anleitung ist mit detaillierten Beschreibungen, Grafiken und Tutorials ausgestattet, so dass man gut zurechtkommt.

Mit meinem Softshell hatte ich allerdings etwas zu kämpfen. Ich habe das Material noch nie vernäht, und an den kniffligeren Stellen, wo mehrere Lagen Stoff aufeinandertreffen, streikte meine Nähmaschine. Softshell gibt zwar einen schönen Stand, aber ganz uneingeschränkt kann ich es für die Tasche nicht empfehlen.

Jedenfalls fühlte ich mich am Ende des Nähens, als alle Widrigkeiten bezwungen waren, wie eine echte Heldin. Insofern bin ich mit der Namensgebung von Meike absolut einverstanden.

Im Alltag bewährt sich die Tasche ebenfalls heldenhaft.
Die Heldinnentasche trägt sich dank des verstellbaren Schulterriemens diagonal am Körper, und so hat man die Hände frei für alle Gelegenheiten.
Vorne ist ein großes offenes Fach, das ich die "Futterluke" nenne. Dahinein passen alle Dinge, die man schnell verstauen oder schnell zur Hand haben möchte. Ich packe bevorzugt meine Einkäufe hinein. Außerdem mein Frühstück, die Handschuhe...
Ich habe das Fach mit einem starken Magnetverschluss versehen, damit es nicht zu sehr aufklaftt. Rausfallen würde auch ohne extra Verschluss nichts,  denn das Fach bietet genügend Tiefe.
Zusätzlich habe ich mir einen Karabiner eingenäht, an dem ich meinen Schlüssel befestige. Der Geldbeutel wandert in das Reißverschlussfach (hier überzeugt das designerische Knowhow von Stokx, der Reißverschluss öffnet zu beiden Seiten und ist damit immer greifbar - egal, ob die Tasche rechts oder links getragen wird). Das Handy kommt in die Handytasche - alles ist sicher verstaut und dennoch leicht greifbar und jederzeit im Zugriff.

Auch wenn die Tasche richtig vollgepackt ist, trägt sie sich immer noch angenehm. Ich hatte sie neulich mit auf einem Messetag, und mit einer großen Wasserflasche, immer mehr Prospekten und Give-Aways beladen, und das hat die Heldin klaglos gemeister. Heldenhaft eben.


Ich bin wirklich überzeugt von meiner Heldin. Und es wird nicht die letzte sein, Material für die nächste liegt schon bereit:


Weitere Modellbeispiele aus dem Probenähteam findet ihr bei Meike, und in der laufenden Blogparade.
Hier die Beispiele vom Samstag, 10. Dezember: die beiden Titelmodelle von Nähkatze und von Patchworkangel(a).
Am 12. Dezember: Tina, Sophie und Mücke.
Heute, am 13. Dezember wird außer meiner noch die Heldin aus der Ostenfelder Nähstube gezeigt.

Weitere Veröffentlichungen folgen zu diesen Terminen:

Donnerstag, der 14.12.:
Mariabarbara, Patchworkangel(a), Chris’Nadelspiele, Strickprinzessin und Birgit

Dienstag, der 19.12.
Naehkatze, Chris’Nadelspiele, Ejas Freudentränen

Donnerstag, der 21.12.
BirgitMariabarbara und Wiebke
Mein Beitrag wandert außerdem zum After Work Sewing und zu Taschen und Täschchen.










Sonntag, 10. Dezember 2017

Weihnachtskleid - Schaffenspause

Vor zwei Wochen war mein erster Termin zum diesjährigen WKSA. 
In der folgenden Woche habe ich schon einiges geschafft an meinem Burda-Kleid:
Das Oberteil ist fertig und macht schon ziemlich was her, wie ich finde.
Es war nicht schwer zu nähen, und mein Wollstoff macht auch keine Zickereien.

Anders als in der Anleitung angegeben, habe ich das Kleid gefüttert mit diesem lila Taft:

Ich mag es, wenn das Innenleben kontrastfarbig ist. Das sehe zwar nur ich, wenn ich das Kleid an- oder ausziehe, aber für mich ist das ein ganz besonderes Extra im Gegensatz zu Kaufkleidung, bei der das Futter in der Regel Ton in Ton gefärbt ist.

Auch die Rockteile habe ich schon angenäht, und das Ganze sieht nun schon richtig nach Kleid aus.

Die Seitennähte sind noch nicht geschlossen, deswegen hängt das Kleid auf der Puppe noch etwas auf "halb acht". Eine provisorische Anprobe hat immerhin ergeben, dass es gut passt. In der Länge werde ich wohl noch etwas abnehmen, aber das entscheide ich später.

Dies ist der Status vom letzten Wochenende  - seither habe ich keinen Stich mehr genäht. Es ist einfach zu viel los im echten Leben, und abends konnte ich mich diese Woche einfach nicht mehr aufraffen. Auch dieses Wochenende ist verplant - ich setzte auf das nächste, wo bisher noch nichts im Kalender steht.

Es fehlen noch die Seitennähte, der Reißverschluss, der Saum. Und eventuell Ärmel. Diese habe ich ja zugeschnitten, da das Original 3/4-Ärmel vorsieht, aber damit kann ich mich einfach nicht anfreunden. Ich denke, das würde zu dunkel und drückend werden. So ärmellos gefällt mir das Kleid nämlich sehr gut.

Ich wurde gefragt, ob ich an den überkreuzten Taillenbändern noch Pailetten oder Perlen für den Weihnachtsglamour anbringen würde. Ehrlich gesagt, ist Glitzer und BlingBling an der Kleidung generell eher nicht meine Sache. Mein Weihnachtsrock von 2014 hat Glitzerpailetten, und ich habe ihn bisher nur zwei Mal getragen, da es einfach an Gelegenheiten fehlt. Dieses Kleid soll (wie auch das Modell von 2015) alltagstauglich werden, ich will es vor allem im Büro tragen, und es dann lieber mit Schmuck ein bisschen aufpeppen.

Nun hoffe ich, dass sich das eine oder andere Zeitfenster noch auftut für mich, damit mein Kleid noch fertig wird vor dem Fest.Vorher gehe ich aber mal schauen, was sich bei euch anderen so getan hat - hier entlang geht es zur Linksammlung.




Montag, 4. Dezember 2017

Stadtmütze und Stadtstulpen

 Anfang November war mein Stadtschal aus der wunderbar luxuriösen Ito Sensai fertiggestrickt. Seither trage ich ihn ununterbrochen und freue mich an dem warmen Schal, der mit seinen bunten Farben gute Laune bringt und trotz des federleichten Gewichts so schön wärmt.
 
Mit fallenden Temperaturen allerdings wurde mir klar - es fehlt noch eine Mütze! Mich friert es nämlich leicht am Kopf.
Die Mütze sollte, klar, zum Schal passen. Da Ito Sensai auch zweifädig verstrickt zu wenig "Körper" für eine Mütze bietet, ließ ich mich von Frau Maschenfein beim Stricktreff in Berlin beraten, und entschied mich für Lamana Bergamo, ein schön griffiges Merinogarn, in der Farbe weiß als Hauptgarn. Mit Sensai als zweitem Faden war flugs meine "Stadtmütze" gestrickt:

Für die Beanie mit den bunten Streifen brauchte ich allerdings nur die Hälfte der drei gekauften Knäuel. Auch von Sensai, das scheinbar eine unendliche Lauflänge bietet, waren noch reichlich Reste übrig.


Spontan kam mir eine Idee für Handstulpen, die in Reihen statt in Runden gestrickt werden, und bei denen sich die Bergamo-Reste sehr gut aufbrauchen ließen.
Das dicke Bergamo-Garn sorgt für warme Finger, "Fächer" in dem dünnen, edlen Sensai bringen Farbe ins Spiel. Schnell gestrickt sind sie obendrein - ich habe für beide Stulpen einen Abend gebraucht.
Und so habe ich zusätzlich zu meinem kuscheligen Schal auch noch ein passendes Set aus Mütze und Stulpen im Kleiderschrank!

Wer mag, darf gerne nachstricken, denn ich habe für alle drei Teile Anleitungen geschrieben und auf Ravelry eingestellt:
Hier geht es zum Stadtschal
Hier geht es zur Stadtmütze
Hier geht es zu den Stadtstulpen.

Verlinkt zu




Mittwoch, 29. November 2017

Ninja!

Nach meinem erhebenden Näherlebnis mit dem Stadtmantel von Crafteln war ich so begeistert von den Schnitten , dass ich mich gleich auf den nächsten Schnitt aus der Kollektion von Stokx gestürzt habe: Das Ninja-Kleid.

Dafür habe ich mir diesen wunderschönen Jacquard von Traumbeere gegönnt:
 Den hatte ich schon für meinen Vogelmantel vernäht und war begeistert von der Qualität. Ganz sicher, ob sich der etwas dickere Stoff für den weich fallenden Kragen des Kleides eignen würde, war ich allerdings nicht.


Versuch macht kluch, sagt man hier im Norden, und so machte ich mich an den Zuschnitt. Empfehlung: Den Schnitt unbedingt plotten lassen! So kann man nicht nur direkt aus dem festen Plot-Papier den Schnitt ohne Kopieren gleich ausschneiden, sondern hat auch keinen Ärger beim Zusammenkleben der Teile. Wie ihr oben sehen könnt, sind die nämlich nicht ganz klein, und so stellt der Zuschnitt zumindest platzmäßige Herausforderung dar. Was aber einen Hauch Glamour verleiht ist, dass Crafteln alle Schnitte personalisiert. Auf dem Schnitt und auf der Anleitung steht "exclusif für ..." - das gibt der Sache doch gleich ein bisschen Glanz, finde ich!

 Die zugeschnittenen Einzelteile wurden zusammen mit dem übrigen Handwerkszeug und dem Maschinenpark ins Auto geladen, denn genäht wurde bei Frau Dashabichselbstgemacht zusammen mit Frau Kape Anlumi.

Und tatsächlich schaffte ich neben dem Pflichtprogramm, einem T-Shirt, auch das komplette Ninja-Kleid zu nähen. Denn das ist wirklich gar nicht schwer.

Die Kapuzennaht habe ich, abweichend von der Anleitung, mit einer französischen Naht genäht, damit es auch von innen sauber aussieht. Ansonsten habe ich brav nach Anleitung genäht und überhaupt keine Probleme.


Nach eingehender Beratung mit den beiden Nähfreundinnen wurde entschieden, die Ärmel nach außen umzuschlagen, um die schöne rote Rückseite sichtbar zu machen. Abends um halb neun wurden dann auch noch die letzten Zierstiche an den Ärmeln angebracht, und das Kleid war fertig.
 
Eine Sache muss ich allerdings anmerken - es fällt SEHR groß aus. In der Anleitung stehen die Körper- und die Fertigmaße des Kleidungsstücks sowie die Anmerkung, die Größe nach Brustumfang auszuwählen. Die danach ermittelte Größe 4 war sehr sehr weit. Größe 3 hätte es locker getan, und so hatte Sabine einige Arbeit mit mir beim Abstecken. Glücklicherweise ist der Schnitt aber so angelegt, dass man Anpassungen sehr leicht vornehmen kann.

Gleich am nächsten Tag wurde das Kleid ausgeführt. Zum Mittagessen nach Gut Basthorst im Lauenburgischen (ja, "das Gut von Vicky Leandros").
 
Die Vorbereitungen zu den Weihnachtsbasaren waren schon in vollem Gange (s. die große Tanne links am Bildrand, die aufs Aufstellen wartet), aber an dem Tag war es noch menschenleer, und so konnte ich das erste Mal das Gut abseits von den sonst üblichen Besuchermassen erforschen. Eine Kulisse für die "Modefotos" war schnell gefunden:



Die Wiese war leider sehr sumpfig, und mit meinen Absätzen piekste ich lustig Löcher in den Boden, die gleich mit Wasser volliefen. Der Wind spielte auch ab und zu lustig mit, deshalb sehe ich ein bisschen verwegen aus. 

Aber das Ninja-Kleid gefällt mir gut. Der Stoff hält schön warm und fällt trotzdem schön am Hals. Und er hat die für meinen Geschmack genau richtige Stabilität, um nicht "fipsig" zu wirken.

Ach ja, und warum es Ninja-Kleid heißt, seht ihr hier:

Nachdem es beim Fotografieren doch recht kalt und ungemütlich geworden war, gab es zur Belohnung ein ganz leckeres Mittagessen in der Gutsgaststätte.

Man sitzt da ganz urig in ehemaligen Pferdeboxen und hat neben einer kleinen feinen Speisekarte auch die Auswahl aus einem reichhaltigen Spirituosenangebot, das auch gutseigenen Whisky beinhaltet.
 Ein gelungener Sonntagnachmittag mit gelungenem Kleid, das ich sicher oft und gerne tragen werde. Auch ein Shirt werde ich unbedingt noch nach dem Schnitt nähen (diesmal aber gleich eine Größe kleiner) - erst einmal kommt aber das Weihnachtskleid, zu dem uns die Crew vom MeMadeMittwoch wieder eingeladen hat.

Dort gehe ich jetzt auch einmal luschern, was die anderen Damen heute zeigen. Im Eröffnungspost zeigt uns Wiebke heute ein Hemdblusenkleid und beschreibt ihre Nöte bei den Anproben. Ich glaube, so oder ähnlich kennt das jede von uns!
Habt einen schönen Tag!














Samstag, 25. November 2017

Weihnachtskleid 2017: Ich habe mich entschieden und habe sogar Stoff

... so lautet die heutige Überschrift zum WKSA 2017, veranstaltet von Claudia / Bunte Kleider, Katharina/ Sewing Addicted und Nina / Kleidermanie.
An dieser Stelle schon einmal ein dickes Dankeschön! an das Trio, dass die schöne Tradidion des gemeinsamen Weihnachtskleid-Nähens fortgeführt wird.

Darauf hatte ich nämlich schon im Oktober spekuliert und mir bei Stoff & Stil bereits einen marineblauen Wollstoff mit feinen Nadelstreifen gekauft. Denn der Schnitt war damals schon klar:
Etuikleid 116B aus der September-Burda, der im Heft sogar als separater Schnitt beigelegt war.
Auf den Schnitt hatte mich Mamamachtsachen gestoßen: sie hatte den Schnitt auf Instagram gepostet, und ich fand den gleich so ansprechend, dass ich mir seit Jahren mal wieder eine Burda gekauft habe.

Bildquelle: Burda

Beim Nähtreffen bei Frau Dashabichselbstgemacht zusammen mit Frau Kape Anlumi gab es dann einen Lacher: Wir hatten alle drei den gleichen Schnitt ins Auge gefasst und auch alle drei den Stoff parat:

Passt der Rosé-Sekt nicht herrlich zum Schnittmuster? *lach*
Mein Stoff ist oben in der Mitte, leider wirkt er darauf schwarz. Der graugestreifte rechts gehört zu Kape Anlumi, und der schöne bräunliche mit dem Hahnentritt zu Dashabichselbstgemacht.
Ob alles Weihnachtskleider werden, ist noch die Frage, aber sicher werden wir drei in absehbarer Zeit das gleiche Modell im Schrank beherbergen.Ich finde das Bombe und bin gespannt, wie die drei Kleider aus den unterschiedlichen Stoffen wirken werden!

Letzte Woche habe ich zugeschnitten - die 1.70 m, die für meine Größe angegeben werden, haben genau ausgereicht. Das finde ich super, denn ich mag es überhaupt nicht, wenn man am Ende eines Projekts noch Reste übrig hat, die für nichts so recht reichen wollen. 

Bei meinem Stoff unterscheidet sich die Vorderseite nicht von der Rückseite, so habe ich beim Zuschnitt schon mit allen Tricks gearbeitet und alle Markierungen mit weißem Kajalstift (darauf schwöre ich, der bleibt schön lange sichtbar und lässt sich bei Bedarf einfach rauswaschen) angebracht und dabei auch die jeweilige Rückseite markiert. Ich bin nämlich Expertin darin, die falschen Teile zusammenzunähen...


Ob ich das Modell tatsächlich mit langen Ärmeln nähen werde, bleibt allerdings fraglich. Der Originalschnitt sieht nicht einmal Futter vor, das geht bei meiner Stoffwahl gar nicht. Also habe ich Futterteile und Halsbelege gebastelt, allerdings noch kein Ärmelfutter. Dreiviertelärmel finde ich für ein Winterkleid aus warmem Stoff irgendwie suboptimal, und eigentlich trage ich am liebsten langärmelige Shirts zu ärmellosen Etuikleidern. Alternativ liebäugele ich mit ganz kurzen oder Kappärmeln - mal sehen, wie die Entscheidung am Ende ausfällt.

Letzte Woche waren es über 90 Teilnehmerinnen, die ihre Ideen wältzen - ich bin gespannt , wie es nun weitergeht und schaue hier nach. 


Sonntag, 19. November 2017

OUT NOW: Anleitung "Stadtschal" - ein Hauch von Nichts

 Es ist geschafft: Der STADTSCHAL ist fertig!   


 Abgekettet wurde er sozusagen just in time auf dem Maschenfein-Treffen am vergangenen Samstag, und das erste Tragefoto entstand in den tollen Loft-Räumen von Sister Mag: 
 
 Es ist ein Hauch von Nichts aus Ito Sensai, einem ganz luxuriösen Garn aus 60% Mohair und 40% Seide. Das Garn ist ganz kuschelig weich, nicht ganz so haarig wie man es sonst von Garnen mit Mohair-Anteil kennt, und es hat eine sensationellen Lauflänge von 240 m auf 20 g!
Der Schal strickt sich mit NS 4,5 schnell weg, und macht durch das einfache Muster, das schöne Garn und die schönen Farben beim Stricken guten Laune!

Sensai gibt es in vielen Farben, die richtig Lust machen auf Farbkombinationen. Für den Schal benötigt man ein Knäuel von jeder der fünf Farben.
Meine Kombination ist etwas knallig: Weiß - Silver - Snow Gray - Lime - Azalea.

Die Kombination meiner lieben Teststrickerin kommt viel ruhiger daher:
Orient blue - Moss - Logwood- Red - Pale Blush.

Aber auch in anderen Kombinationen kommt der Schal sicherlich gut daher - zum Beispiel diese:

 White - Silver - Smoke Gray - Charcoal - Black im Farbverlauf.

Oder diese, die mich an Sommer und Urlaub am Meer erinnert:
 White - Pale Blue - Aqua - Pool Blue - Denim.

Oder ganz dezent und edel in Pudertönen:
Pale Blush - Cream - Caramel - Cherry Blossom - Enji

Oder...
Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Und am Ende wiegt der ganze Schal nicht einmal 100 Gramm, wärmt dabei aber ganz wunderbar.

Zu meinem Ravelry-Projekt geht es hier.
Die Anleitung findet ihr hier bei Ravelry. Vielleicht braucht ja jemand noch eine Idee für ein schelles Weihnachtsgechenk an sich selbst oder einen lieben Menschen?

Und das Garn bekommt ihr zum Beispiel im Maschenfein-Shop.

Zu Maschenfein - auf den Nadeln November verlinke ich nun diesen Blogpost.








Mittwoch, 15. November 2017

Haupt - Stadtmantel

Im letzten Herbst hat Crafteln den Schnitt für den Stadtmantel in ihrem Schnittmusterkiosk aufgenommen. Von Beginn an fand ich diesen Schnitt wunderbar, insbesondere die figurnahe Form und der schwingende Rockteil (heißt das bei einem Mantel eigentlich so?)

Zum Sew-Along habe ich es nicht geschafft, obwohl ich im März bereits den Schnitt und auch den passenden Walkstoff (Farbe: "Pflasterstein") gekauft hatte. Im Mai, beim Nähtreff auf Schloss Noer, habe ich den Mantel bei Nähkatze erstmals live gesehen, und spätestens dann war der Vorsatz gefasst: Zum Herbst muss ich einen Stadtmantel haben!

Den Schnitt habe ich plotten lassen - bei den vielen Schnittteilen ist das angeraten. Vorteil: Man kann gleich die passende Größe ausschneiden, und muss nicht extra abpausen. Meine Variante ist die mit den Teilungsnähten - im Schnitt ist aber auch noch eine weitere mit Abnähern auf den Vorderteilen enthalten.
Das Nähen fand ich im Großen und Ganzen nicht schwierig.
Die Anleitung ist gut nachvollziehbar, und wenn etwas nicht klar ist, kann man in den Folgen des Sew-Alongs Hilfe finden.
Meine erste Herausforderung war das Befestigen der Taschen auf den Vorderteilen. Dicker Walk, versehen mit Futterstoff, wie sollte ich das wohl nähen?
Die Antwort hatte Frau Crafteln persönlich parat: Kantenumschlingend!
Das machte meine kleine treue Nähmaschine ganz fein und klaglos: Problem gelöst!

Die nächsten Schritte nähten sich problemlos weg, und ganz wunderbarerweise fügten sich die vielen Knipse ganz von selbst aneinander.
Beim Mantel sind nur die Schulterpartie und die Ärmel gefüttert, so dass beim Anziehen gut "rutscht": ganz clever, wie ich finde - auch wenn mir die vigeliensche Weise, wie die Ärmel gefüttert wurden, diverse Knoten ins Hirn zauberte. Doch schließlich war auch diese Hürde genommen.

Beim Verstürzen des Kragens musste ich noch einmal etwas überlegen, konnte aber auch das sehr gut meistern. Den Kombistoff habe ich in meiner Vorratskiste gefunden - es ist ein Baumwollstoff, der eigentlich eine Tischdecke werden sollte. Die wird nun etwas kürzer, denn der bunte Gegensatz zum grauen Walk gefiel mir ausgesprochen gut, ebenso wie der knallpinke Futterrest, aus dem ich genau die benötigten Futterstücke herausbekam.

Und hier ist er nun, mein Stadtmantel: 

Geschlossen wird der Mantel mittels Druckknöpfen. Inzwischen habe ich von verschiedenen Stadtmantel-Näherinnen gehört, dass das Anbringen der Druckknöpfe das Schlimmste am ganzen Mantel war, was ich nur bestätigen kann.
Aber nützt ja nix - und irgendwann war auch das überstanden.

Damit das Grau nicht so eintönig und trist aussieht, habe ich über eine Zufallsbekanntschaft aus Instagram, der lieben Alexandra von Knopfsachen, Knöpfe machen lassen. Ganz genau abgestimmt auf die Farben des Belegstoffs - sind die nicht toll?
Sie sind allerdings nur außen aufgenäht und erfüllen keine andere Funktion als Zier zu sein.
Das aber ausgesprochen gut, wie ich finde.


Die Tragefotos sind am verganenen Samstag in Berlin entstanden, als ich zu einem Stricktreffen mit Frau Maschenfein gefahren bin. In der Nähe des Veranstaltungsortes fand sich eine hübsche bordeauxfarbene Wand, die sich perfekt eignete als Kulisse. 
Ich muss sagen, von der Passform bin ich wirklich begeistert. Ich musste zwar die Länge kürzen, aber ansonsten keinerlei Anpassungen vornehmen. Sogar die Ärmellänge passte, die Taschen sind genau, wo ich sie brauche - und ich bin einfach superglücklich mit meinem Mantel!

Einen großen Lacher gab es allerdings kurze Zeit nach Entstehen der Fotos, als wir ein Stück weiter gelaufen waren und sehen konnten, was diese schöne bordeauxfarbene Wand eigentlich darstellte:


Und noch absurder, als ein Haus mit dem Bild rohen Fleisches zu bemalen finde ich die Aufschrift, die oben auf dem Messer geschrieben ist: "Berlin 1961 - 1989". Die Teilung als Carpaccio? Interessant.

Dieses Haus steht an der Bernauer Straße bei der Gedenkstätte Berliner Mauer, die wir bei der Gelegenheit (und weil sie so kommod am Weg zum Treffpunkt lag) besucht haben.
Wer die Gedenkstätte noch nicht kennt: unbedingt mal anschauen. Wo einst die Mauer entlangführte, stehen heute Metallstelen, und an verschiedenen Stationen kann man sich über verschiedene Aspekte des Mauerbaus und der Teilung informieren. An jeder Station gibt es dazu auch Audiodokus mit Interviews von Zeitzeugen. Wirklich interessant - und mit fast 30 Jahren Abstand zum Mauerfall für mich kaum noch vorstellbar, dass es diese grausame Grenze mitten in der Stadt und quer durchs Land wirklich einmal gegeben hat.


Passend zum Mantel und zur kalten Jahreszeit habe ich mir auch noch einen Schal gestrickt, den ich "Stadtschal" getauft habe. Aus ganz edlem Mohair-Seidengemisch und nach einer eigenen Anleitung, die in den nächsten Tagen erscheinen wird. Wer Lust hat, darf gern nachstricken!

Stadtmantel und -schal verlinke ich nun beim Me-Made-Mittwoch. Ob es noch andere Wintermäntel zu sehen gibt?